Gern erinnert man sich in Moraas an eine uralte Sage von den Zwergen im Moraaser Wald am Roder. Diese Sage haben die alten Leute im Dorf von ihren Großeltern und diese wieder von ihren Vorfahren gehört.
Besonders abends, wenn die Sonne ihr Tageswerk vollbracht hat, erzählen sie ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln davon, wie einst die Zwerge heimlich den Menschen bei ihrer schweren Arbeit geholfen haben und was die Menschen als Dank Gutes für die Zwerge taten. Denn so hatten alle zusammen ein schönes Leben.
Die Zwerge leben seit über 800 Jahren im Inneren der sieben Berge im Wald am Roder im Nordosten von Moraas. Es ist eine Bergkette, die ungefähr von Süden nach Norden verläuft. Ein großer Berg davon wird Schlittenberg genannt. Er ist der Beginn einer Reihe von sieben Bergen. Der siebte Berg ist wieder ein großer Berg und von allen der steilste Berg. Er wird als Ihdesberg bezeichnet. Früher waren diese Berge noch viel höher, das wissen heute alle Erwachsene, wenn sie an ihre Kindheit zurückdenken, in der sie selbst die Hänge der Berge mit Schlitten, Skier oder mit dem Fahrrad heruntergefahren sind.
Von oben auf dem Berg aus sieht man deutlich einen uralten Trampelpfad, der wohl von den Zwergen selbst stammt. Das muss der Zwergenweg sein, den die Zwerge gemeinsam auf dem Weg zur Arbeit oder nach getaner Arbeit täglich gehen.
Wer dort über diese Bergkette auf diesem Zwergenweg mit Kindern oder Enkeln spazieren geht und dabei aufmerksam die einzelnen Berge, die Pfade und die Bäume betrachtet, wird die Zwerge oder ihre getane Arbeit erahnen. Und mit ganz ganz viel Glück kann man vielleicht einen Zwerg hinter einem Baum verschwinden sehen.
Da die Zwerge aber klein sind, nachts arbeiten und immer heimlich im Dunkeln helfen, hat bisher kaum ein Mensch einen Zwerg gesehen.
Was den Zwergen passiert ist und welchen folgenschweren Beschluss sie fassten, erfahrt ihr im zweiten Teil in der nächsten Ausgabe des Moraaser Dörpblatts.